Nachhaltiges Online-Shoppen ohne Verpackungsmüll

von redaktion

St.Galler Jungunternehmen revolutionieren den E-Commerce

(St. Gallen)(PPS) Mit dem «Kickbag – for nature» (kickbag.ch) haben Tobias Zingg von Stadtlandkind.ch und Mariella Huber von Stoff&so eine umweltfreundliche Alternative zur Einwegverpackung entwickelt. Ein Beutel aus recyceltem PET – der Kickbag – dient als Verpackung und Versandtasche und kann vom Kunden kostenlos zurückgesendet werden. Die Kunden falten den leeren Kickbag zusammen und werfen ihn in einen Briefkasten der Schweizerischen Post. Zurück beim Versandhändler wird er für die nächste Bestellung aufbereitet. Das innovative Pionierprojekt entstand in Zusammenarbeit mit ClimatePartner, der Schweizerischen Post und MS Direct.

Mariella Huber, Mitgründerin von Stoff&so, und Tobias Zingg, Mitgründer von Stadtlandkind.ch, waren schon lange auf der Suche nach einer alternativen, umweltschonenden Verpackung im E-Commerce. Denn auch wenn Karton, Plastik und Styropor fachgerecht recycelt werden, schlägt der CO2-Ausstoss zu Buche. Viele Kunden stören sich laut Zingg zudem daran, Kartonverpackungen zu entsorgen – denn in immer mehr Gemeinden ist dies kostenpflichtig.

Dann hatten die Ostschweizerin und der Ostschweizer die zündende Idee: Ein wiederverwendbarer, platzsparender Beutel, der bei der Herstellung, beim Versand und Rückversand keine unnötigen CO2-Emissionen erzeugt und den Kreislauf schliesst. Zusammen mit ihren Partnern haben Tobias Zingg und Mariella Huber den Prototypen entwickelt und den Versand und Rückversand mit der Post und MS Direct getestet, bis er reibungslos funktionierte.

Weniger Abfall, weniger CO2

Seit dem Juni 2020 liefern Stadtlandkind.ch und Stoff&so erste Bestellungen klimaneutral im Kickbag aus. Die Kunden falten den Beutel dank Klettverschluss auf eine Briefgrösse zusammen und deponieren ihn im nächsten Briefkasten. Zurück beim Händler wird der Kickbag für den nächsten Versand verwendet. Mariella Huber ist überzeugt: «Wir schätzen, dass der Kickbag bis zu 30 Mal wiederverwendet werden kann. Er schafft eine Win-Win-Win-Situation: Die Kunden müssen keine Verpackungen mehr entsorgen, der Händler spricht umweltbewusste Kundengruppen an und das Klima wird geschont.»

Innovatives Kreislaufmodell für den E-Commerce

Der Kreislauf funktioniert dann, wenn die Kunden den Kickbag zurückschicken. Nach einer Testphase von zwei Monaten ziehen die involvierten Partner eine positive Bilanz: «Mit dem Kickbag haben wir offene Türen eingerannt. Sowohl ClimatePartner als auch die Schweizerische Post und MS Direct haben uns sofort tatkräftig unterstützt.» Zingg ist überzeugt: «Der innovative Kickbag könnte den E-Commerce in der Schweiz nachhaltig revolutionieren.» Die beiden Erfinder möchten den Kickbag deshalb nach der Pilotphase auch anderen Online-Händlern als umweltfreundliche Versandlösung zur Verfügung stellen. «Auch die Kunden-Feedbacks sind äusserst positiv. Viele zahlen sogar den freiwilligen Franken, um sich an den Rücksendekosten zu beteiligen», ergänzt Mariella Huber.

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