- Weltweit sanken die Werte der M&A-Transaktionen im letzten Halbjahr um 60%
- 40% weniger Mega-Deals als noch vor einem halben Jahr
- M&A-Aktivitäten in der Schweiz bleiben auf hohem Niveau, primär getragen durch Geschäfte im mittleren Marktsegment
- Grossvolumige Transaktionen werden aufgrund der herausfordernden Fremdfinanzierung im Zusammenhang mit der Inflationsentwicklung immer schwieriger
(Zürich)(PPS) Die Krise in der Ukraine, steigende Inflation und Zinssätze, makroökonomische Auswirkungen und zahlreiche Unterbrechungen in Lieferketten: Dealmaker im M&A-Bereich sehen sich mit einem der unsichersten und komplexesten Umfelder der jüngeren Vergangenheit konfrontiert. Was dies für die M&A-Aktivitäten in der Schweiz und weltweit in den einzelnen Branchen bedeutet, untersucht PwC Schweiz in den halbjährlichen «M&A Industry Trends».
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 sanken die Werte der M&A-Transaktionen um 20%. Diese Entwicklung wird sich in der zweiten Jahreshälfte weiterziehen, da die globalen Märkte die aktuellen wirtschaftlichen Auswirkungen einpreisen. Auch die Anzahl der Mega-Deals (Deals mit einem Wert von über 5 Mrd. US-Dollar) sank massiv um 40%. Einerseits verhalten sich Führungskräfte vorsichtiger, andererseits verschärfte sich die behördliche Kontrolle in einigen Schlüsselmärkten.
SPACs verzeichnen drastischen Rückgang
In EMEA reduzierten sich die Anzahl Deals um 12% und deren Wert um 33%, hauptsächlich verursacht durch die gestiegenen Energiekosten und verunsicherte Investor:innen. Am stärksten trifft es die Asien-Pazifik-Region, bei der die Anzahl und das Volumen der Transaktionen um je 30% zurückgingen. In Amerika sank die Anzahl Deals um 18% und deren Werte um 22%. Auch die Transaktionen von Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) ging drastisch zurück. Wurden 2021 noch 40 US-SPAC abgeschlossen, waren es 2022 bisher nur eine. Für SPACs, die Ende 2020 und Anfang 2021 Kapital dafür aufgenommen, aber noch keine Fusion angekündigt haben, wird die Zeit nun langsam knapp. Auch die Begeisterung der Anleger:innen für SPACs hat nachgelassen, weswegen ihre Kaufkraft und ihr Einfluss merklich geschwunden sind.
Ausblick für die Schweiz
Die aktuellen geopolitischen Spannungen, Inflationsdruck, volatilen Finanzmärkte und Lieferkettenunterbrechungen werden wohl auch in der nahen Zukunft bestehen bleiben. Unternehmen, die zukünftiges Wachstum freisetzen wollen, sollten nun agieren, so die Studienautoren. «Die aktuellen Widrigkeiten sind nicht nur schlechte Nachrichten. Da die Bewertungen sinken, könnten Deals ein entscheidender Faktor für das Erreichen strategischer Ziele sein», erklärt Marc Schmidli, Partner und Leiter Deals und Valuations bei PwC Schweiz. Für Unternehmen, die wachsen wollen, wird M&A somit eine strategische Priorität bleiben. «Die Gewinner:innen werden diejenigen sein, die mit Schnelligkeit, Agilität und Intelligenz handeln, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern», so Schmidli weiter.
Bis 27. September liefern die PwC-Expert:innen jede Woche Einblicke in die M&A-Aktivitäten diverser Branchen. Weitere Infos finden Sie hier.
- 23. August: Gesundheitsbranche
- 30 August: Industrielle Herstellung und Auto
- 6. September: Energiewirtschaft
- 13. September: Konsumentenmärkte
- 20. September: Technologie, Medien und Telco
Weitere Infos (Englisch): https://www.pwc.ch/en/insights/strategy/m-and-a-industry-trends-in-switz…