(Zürich)(PPS) Während Inflation und höhere Krankenkassenbeiträge die Preise derzeit überall in die Höhe treiben, können Fahrzeuglenkerinnen und -lenker in der Schweiz zumindest bei der Autoversicherung noch Geld sparen. Nicht weil die Fahrzeugversicherungen günstiger werden, sondern weil hier ein ungeahntes Sparpotential nicht ausgeschöpft wird. Hier gibt es Tipps, wie und wo dieses Sparpotential schlummert.
Herr und Frau Schweizer setzen gerne auf langfristige Partnerschaften, die automatisch laufen und so wenig Aufwand wie möglich mit sich bringen. Dafür nehmen sie oft, ob bewusst oder unbewusst, zu hohe Prämien in Kauf. So auch bei Auto- oder Motorradversicherungen, bei denen zu dieser Jahreszeit für viele Versicherte ein Wechsel möglich wäre. Dabei kann ein einfacher Vergleich von Angeboten Einsparungen bis zu mehreren hundert Franken bei annähernd gleicher Leistung ermöglichen. Aber weshalb ist das so und welche Tricks gibt es, um diese Kosten zu senken?
Den richtigen Kündigungszeitpunkt
Wie auch anderswo ist jede Autolenkerin und jeder Autolenker bei der Autoversicherung an einen Vertrag gebunden und kann nicht zu jeder Zeit kündigen. Deshalb ist es wichtig, einen Überblick über die festgelegte Laufzeit zu haben. Jan Schöning, Senior Product Manager bei FinanceScout24 erklärt: «Häufig laufen Verträge am Ende eines Kalenderjahres aus, zum Teil aber auch unterjährig, sprich genau ein Jahr ab Beginndatum. Es ist wichtig, die geltende Kündigungsfrist von einem oder drei Monaten zu beachten und das Kündigungsschreiben vor Ablauf der Frist bei der Versicherungsgesellschaft einzureichen». Allerdings gebe es immer wieder bestimmte Situationen – beispielsweise beim Kauf eines neuen Autos oder wenn man bei einem Schadensfall mit der Abwicklung nicht zufrieden war – um ausserordentlich eine Police zu kündigen.
Potenziale für Einsparungen ausschöpfen
Ein weiterer Aspekt im Kontext von Fahrzeugversicherungen, der den Geldbeutel beansprucht, sind Doppelversicherungen, sprich: Wenn Versicherte für denselben Schadensfall zwei Versicherungen haben. So sollte – vor dem Abschluss einer neuen Versicherung – genau geprüft werden, welche Leistungen über bestehende Versicherungen abgedeckt sind. Denn viele Anbieter von Autoversicherungen möchten ihren Kundinnen und Kunden eine Insassenversicherung für Privatpersonen verkaufen, die zuhauf gar nicht notwendig ist. «Wer in der Schweiz lebt und sich zu Ihnen in den Wagen setzt, ist durch die obligatorische Unfallversicherung oder die Krankenkasse ausreichend gegen die Folgen von Unfällen versichert», erklärt Schöning. Auch eine «Mitgeführte Sachen»-Versicherung ist überflüssig. Hier gilt dasselbe Prinzip wie bei der Insassenversicherung: «Gegenstände, welche im Auto mitgeführt werden, sind oftmals bereits von der Hausratsversicherung abgedeckt. Im Zweifelsfall kurz bei dieser nachfragen, ob solche Schadensfälle gedeckt sind».
Ausschlaggebende Faktoren für Prämienberechnung
Autoversicherungen berechnen ihre Prämien auf Basis verschiedener Faktoren. So kommt es bei der im Strassenverkehr obligatorischen Haftpflichtversicherung, deren Leistungen bei fast allen Anbietern in etwa gleich ausfallen, dennoch zu grossen Prämienunterschieden. Entscheidend dabei sind die Deckungssumme und die Höhe des Selbstbehalts. Zweiter kann in allen Fällen selbst gewählt werden. Dazu gilt grundsätzlich: Je kleiner der Selbstbehalt, desto höher die Prämien. «Wer sich für einen hohen Selbstbehalt entscheidet, um seine jährlichen Fixkosten zu reduzieren, sollte für den Fall eines Unfalls aber entsprechende finanzielle Rücklagen bilden, rät Schöning.
Allerdings deckt die obligatorische Haftpflichtversicherung keine Schäden am eigenen Auto. Hier greifen erst Teil- oder Vollkaskoversicherungen. «Wer ein neues oder teureres Auto hat oder eines, welches nicht älter als sieben Jahre alt ist und auch von Familienmitgliedern oder Freunden genutzt wird, sollte auf Vollkasko setzen», sagt Schöning. «Für ältere Fahrzeuge lohnt sich das in den meisten Fällen nicht mehr». Wird eine Kaskoversicherung abgeschlossen, sollte unbedingt beachtet werden, welche Schäden auch gedeckt sind. Denn oftmals ist dies nur der Fall, wenn sie explizit in die Versicherung eingeschlossen werden, darunter zählen Parkschäden oder Scheinwerferschäden.
Auch wenn ein Wechsel der Autoversicherung das strapazierte Portemonnaie nicht komplett wieder füllt, kann der Vergleich von Anbietern beispielsweise auf FinanceScout24 dieses um bis zu mehrere hundert Franken bei annähernd gleicher Leistung entlasten. Hier lohnt sich ein regelmässiger Vergleich der bestehenden Versicherung, insbesondere auch mit möglichen Alternativen. Und ein letzter Tipp von Experte Schöning lautet: «Sowohl bei Autos als auch Motorrädern können die Kontrollschilder beispielsweise in den Wintermonaten für eine kleine Gebühr schnell und unkompliziert hinterlegt werden. Dies spart während dieser Zeit die teilweisen oder gesamten Versicherungskosten als auch für Verkehrsabgaben. Dennoch bleibt das Fahrzeug im Stand versichert». So kann beispielsweise bei Oldtimern, Wohnwagen, Cabriolets oder Motorrädern ein beachtlicher Teil der Jahreskosten gespart werden.