(Bern)(PPS) Das Autogewerbe bleibt auch in Zeiten des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels ein attraktiver Ausbildungsort: Dank der Bemühungen des AGVS, der Branchenpartner und nicht zuletzt des Technologiewandels wegen konnte das Autogewerbe 2022 entgegen dem allgemeinen Trend vermehrt junge Lernende überzeugen. Nichtsdestotrotz bieten offene Lehrstellen noch weiter Zukunftschancen.
In Zeiten des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels beweist das Autogewerbe einmal mehr Attraktivität: Alljährlich zeichnen die Zahlen über die Lehreintritte des Bundesamtes für Statistik (BFS) ein Bild, wie gut einzelne Branchen die Bedürfnisse der Jugend erreichen. Während es branchenübergreifend bei der beruflichen Grundbildung einen leichten Rückgang auf hohem Niveau gab, konnte das Autogewerbe als einer der bedeutendsten Ausbildungszweige im Jahr 2022 zulegen und noch mehr Nachwuchs begeistern.
«Starteten 2021 noch 2880 Lernende ihre Ausbildung oder eine Zusatzlehre im Autogewerbe, waren es letztes Jahr 2958 – ein Plus von drei Prozent», freut sich Olivier Maeder, Geschäftsleitung AGVS und verantwortlich für den Bereich Bildung. Lediglich im Nutzfahrzeugbereich gab es einen leichten Rückgang. Anders im Personenwagenbereich. «Bei der anspruchsvollsten Ausbildung als Automobil-Mechatroniker/-in waren es stolze 53 Verträge mehr», erläutert Maeder. «Auf Anklang stiess auch die Neuausrichtung der Detailhandelsausbildungen: Sie lag mit 256 Lehrverträgen im langjährigen Mittel.»
Mehr Frauen – und verstärkte Digitalisierung
Besonders positiv: Die vielfältigen Bemühungen des AGVS, der AGVS-Sektionen und der Betriebe, die Gleichstellung aktiv voranzubringen, tragen weiter Früchte: Im letzten Jahr entschieden sich 135 Frauen und damit deutlich mehr als noch im Jahr zuvor (116) für eine technische Grundbildung im Autogewerbe. «Bei den Automobil-Mechatronikerinnen EFZ-PW haben wir von 40 auf 50 Lernende zugelegt, bei den Automobil-Fachfrauen EFZ–PW sogar von 42 auf 53», betont Maeder und ergänzt: «Bei den Automobil-Assistent/-innen konnte der Frauenanteil mit 17 Lehrverträgen zum Vorjahr gar fast verdoppelt werden.»
«Das Potenzial, den Frauenanteil zu steigern, bleibt trotz dieser positiven Entwicklung gross», fügt Maeder an und erläutert: «Noch sind übrigens für den August 2023 offene Lehrstellen ausgeschrieben und bieten damit eine attraktive Chance. Denn der Technologiewandel macht das Autogewerbe innovativer und spannender denn je.» Veränderung etwa durch Digitalisierung und Elektromobilität ist zwar herausfordernd für die Betriebe, doch zieht sie auch vermehrt junge Menschen an, deren Interesse eher im Tech-Bereich liegt. Das Autogewerbe ist also am Puls der Zeit und zukunftssicher – und das überzeugt die «Generation Z».
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)
Das Schweizer Autogewerbe ist feingliedrig strukturiert: 1927 gegründet, ist der AGVS heute der Branchen- und Berufsverband der Schweizer Garagisten, dem rund 4000 kleinere, mittlere und grössere Unternehmen, Markenvertretungen sowie unabhängige Betriebe angehören. Die insgesamt 39’000 Mitarbeitenden in den AGVS-Betrieben – davon 9000 in der Aus- und Weiterbildung stehende Nachwuchskräfte – verkaufen, warten und reparieren den grössten Teil des Schweizer Fuhrparks mit rund 6 Millionen Fahrzeugen.
AGVS / UPSA
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